




















Wann ist Science Fiction?
Eine Antwort könnte lauten: ab 826 Lens Flares.
Denn so viele von den streifenartigen Lichtreflexen zählte ein Star-Trek-Fan in J. J. Abrams Verfilmung «Into Darkness» (2013), für deren übermäßigen Einsatz sich der Regisseur sogar später bei den Fans entschuldigte.
Der Schriftsteller Robert Heinlein bezeichnete Science Fiction als «speculation about the possibilities of the real world». Der Begriff bezieht seine Bedeutung folglich aus der narrativen Verbindung von wissenschaftlich Erklärbarem oder auch Natürlichem mit der Fiktion. Doch wie am eingangs erwähnten Beispiel deutlich wird, scheint auch die Glaubwürdigkeit als Parameter eine große Rolle zu spielen, wenn es um die Frage geht, was oder wann Science Fiction ist. Spätestens seit Spielbergs «Close Encounters of the Third Kind» (1977) gehören Lens Flares als visuelle Effekte zum gängigen Repertoire von Science-Fiction-Filmen. Ursprünglich eingesetzt, um den natürlichen Moment des ‹Geblendet-Werdens› technisch glaubhaft zu machen, scheint deren inflationärer Einsatz diesen eher in Frage zu stellen.
Wieviel Glaubwürdigkeit steckt eigentlich in unserer Wahrnehmung von Wissenschaft und Fiktion?
Entlang dieser Fragestellung bewegt sich auch die Arbeit von Kai Behrendt.
Die Motive, die er foto- und videografisch in vier verschiedenen Beiträgen im Ausstellungsraum verarbeitet, erscheinen uns in ihrer Befremdlichkeit seltsam vertraut:
Das grünlich fluoreszierende Raumgitter kann als Anspielung auf das virtuelle Spielbrett aus «Tron» (1982) gelesen werden, während die bläulich schimmernden, an einen Strand angespülten Organismen, eher an außerirdische Erscheinungen, wie in «War of the Worlds» (2005) oder «The X-Files» (1993 – 2002) erinnern. Durch die nüchterne Bildsprache und den zeigenden Gestus der Fotografien entsteht hier auf dramaturgischer Ebene jedoch kein von inneren Widersprüchen befreiter Narrativ, sondern vielmehr ein archäologisches Archiv, das seine Glaubwürdigkeit offen zur Diskussion stellt. Die historischen Aufnahmen des Devil’s Tower, sowie die Darstellung des elektrischen Schafes verhalten sich in dieser Ordnung wie Quellenangaben im Text und erweitern das Bezugsfeld um den historischen sowie musealen Raum. Der Künstler fordert die Betrachterinnen und Betrachter dazu auf, ihre eigene Wahrnehmung sowohl in Bezug auf das Verfremdete, als auch das Beweisbare zu erforschen und gezielt in Frage zu stellen. Doch geht es dabei nicht um die bloße Unterscheidung zwischen Realität und Fiktion, sondern vielmehr um den Moment, in dem sich die Konstruiertheit sowohl des einen, als auch des anderen offenbart.
Eine Antwort könnte lauten: ab 826 Lens Flares.
Denn so viele von den streifenartigen Lichtreflexen zählte ein Star-Trek-Fan in J. J. Abrams Verfilmung «Into Darkness» (2013), für deren übermäßigen Einsatz sich der Regisseur sogar später bei den Fans entschuldigte.
Der Schriftsteller Robert Heinlein bezeichnete Science Fiction als «speculation about the possibilities of the real world». Der Begriff bezieht seine Bedeutung folglich aus der narrativen Verbindung von wissenschaftlich Erklärbarem oder auch Natürlichem mit der Fiktion. Doch wie am eingangs erwähnten Beispiel deutlich wird, scheint auch die Glaubwürdigkeit als Parameter eine große Rolle zu spielen, wenn es um die Frage geht, was oder wann Science Fiction ist. Spätestens seit Spielbergs «Close Encounters of the Third Kind» (1977) gehören Lens Flares als visuelle Effekte zum gängigen Repertoire von Science-Fiction-Filmen. Ursprünglich eingesetzt, um den natürlichen Moment des ‹Geblendet-Werdens› technisch glaubhaft zu machen, scheint deren inflationärer Einsatz diesen eher in Frage zu stellen.
Wieviel Glaubwürdigkeit steckt eigentlich in unserer Wahrnehmung von Wissenschaft und Fiktion?
Entlang dieser Fragestellung bewegt sich auch die Arbeit von Kai Behrendt.
Die Motive, die er foto- und videografisch in vier verschiedenen Beiträgen im Ausstellungsraum verarbeitet, erscheinen uns in ihrer Befremdlichkeit seltsam vertraut:
Das grünlich fluoreszierende Raumgitter kann als Anspielung auf das virtuelle Spielbrett aus «Tron» (1982) gelesen werden, während die bläulich schimmernden, an einen Strand angespülten Organismen, eher an außerirdische Erscheinungen, wie in «War of the Worlds» (2005) oder «The X-Files» (1993 – 2002) erinnern. Durch die nüchterne Bildsprache und den zeigenden Gestus der Fotografien entsteht hier auf dramaturgischer Ebene jedoch kein von inneren Widersprüchen befreiter Narrativ, sondern vielmehr ein archäologisches Archiv, das seine Glaubwürdigkeit offen zur Diskussion stellt. Die historischen Aufnahmen des Devil’s Tower, sowie die Darstellung des elektrischen Schafes verhalten sich in dieser Ordnung wie Quellenangaben im Text und erweitern das Bezugsfeld um den historischen sowie musealen Raum. Der Künstler fordert die Betrachterinnen und Betrachter dazu auf, ihre eigene Wahrnehmung sowohl in Bezug auf das Verfremdete, als auch das Beweisbare zu erforschen und gezielt in Frage zu stellen. Doch geht es dabei nicht um die bloße Unterscheidung zwischen Realität und Fiktion, sondern vielmehr um den Moment, in dem sich die Konstruiertheit sowohl des einen, als auch des anderen offenbart.
Franziska Barth









Elektrisches Schaf











